Die CoWorkBude möchte ihre CoWorker and friends nachhaltiger vernetzen. Dafür stellen wir euch Menschen vor, die man bei uns in der Bude antreffen kann.

Heute: Sebastian Marquardt

CWB14: Wer bist du und was machst du?


SM: Ich bin Sebastian und verlege gemeinsam mit einem Partner seit 22 Jahren Zeitschriften, die sich hauptsächlich mit Hobbies beschäftigen. Das reicht von Modellbau über Drohnen und Teddybären bis hin zum Fermentieren und Brotbacken.

CWB14: Wie kam es dazu, dass du dich als Verleger selbständig gemacht hast?


SM: Ich war zuvor gerne freiberuflich als Journalist tätig, mochte das und wollte mir nie die Verantwortung eines Unternehmens mit Angestellten aufbürden. Die Dinge haben sich dann vor 22 Jahren anders gefügt und ich bin froh darüber. Ich genieße ein gewisses Maß an Freiheit, zugleich aber auch ein Korsett aus Strukturen, die meiner Undiszipliniertheit wenig Raum geben.

CWB14: Und wieso hast du dich für die Bude als Arbeitsplatz entschieden?


SM: Ich habe mich jahrelang um das Kaufmännische im Verlag gekümmert. Vor drei Jahren habe ich aber auch redaktionelle Verantwortung übernommen. Denn Brotbacken ist meine große Leidenschaft, das Magazin dazu mein Baby. Das ist ein anderes Arbeiten, in dem es über weitere Strecken auch mal Ruhe für das kreative Arbeiten braucht. Eine besondere Atmosphäre hilft zudem. Entsprechend habe ich einen Platz gesucht, an dem ich mal für einige Stunden ungestört arbeiten kann, ohne dabei allein zu sein. Dann kam Corona und die Bude entpuppte sich als fantastischer Platz mit perfekter Infrastruktur und angenehmer Atmosphäre für das Arbeiten unter den neuen Bedingungen.

Sebastians Aufgaben in der Krise

CWB14: Was sind deine derzeitigen Herausforderungen?

“Ich genieße ein gewisses Maß an Freiheit, zugleich aber auch ein Korsett aus Strukturen, die meiner Undiszipliniertheit wenig Raum geben.”

SM: Es ist aktuell nicht die Zeit, in der Menschen sich ausschweifend ihren Hobbies widmen, manche Freizeit-Aktivitäten unterliegen zudem Restriktionen. Die gesunkene Besuchsfrequenz in Bahnhöfen und Flughäfen schlägt sich in Kiosk-Verkaufszahlen nieder. Und auch Unternehmen sind in der augenblicklichen Lage vorsichtig mit dem Geldausgeben. Es wird entsprechend weniger geworben. Unsere 18 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter sind seit fast einem Jahr durchgehend von zuhause aus tätig. Das ist ein ganz anderes Arbeiten. Und für einige auch eine belastende Situation. Unabhängig von alledem unterliegt der Medienkonsum starken Veränderungen, die Erwartungen der Menschen an Magazine verändern sich. Den Verlag in dieser Gemengelage zu steuern, ist eine multiple Herausforderung. Das Arbeiten strukturell den neuen Gegebenheiten anpassen, das Team zusammenhalten, zeitgleich Innovationen ausprobieren und neue Formate auf den Weg bringen, während Einnahmen wegbrechen – Langeweile ist aktuell keine Sorge.

CWB14: Gibt es besondere Begebenheiten, die dir bei der Ausübung deiner Tätigkeit passiert sind?


SM: Wenn man jeden Tag so viel Zeit mit Menschen und ihren Hobbies verbringt, dann ist der Alltag an Absurditäten nicht arm. Aber wenn wir über die Bude reden, dann hat sie sich im ersten Lockdown für immer in mein Herz gespielt. Da saß ich mit der ganzen Familie hier an einer Tischinsel und alle gingen ihrer (Schul-)Arbeit nach. Das war eine richtig tolle Zeit. Für diese Offenheit, Flexibilität und das Gefühl des Willkommenseins habe ich die CoWorkBude liebgewonnen.

CWB14: Danke, Sebastian, das beruht wohl auf Gegenseitigkeit! 🙂 Aber jetzt verrate uns doch zum Schluss noch mal: Der ideale Arbeitstag für dich ist, wenn…


SM: … Dinge sich nach langer Vorarbeit endlich fügen und in die gewünschte Richtung entwickeln. Wenn dabei noch die Sonne in die Bude scheint, sind Tag und Laune perfekt.