Endlich! Nach der langen Zeit der Planung und Vorbereitung kann es losgehen. In dieser Woche dürfen wir Hand im Loft anlegen. Und jede Hand wird für die anstehenden Arbeiten gebraucht. Unsere Idee ist es, möglichst viel in Eigenarbeit zu leisten, um die Kosten des Projekts überschaubar zu halten. Daher haben wir es uns zeitlich auch alle so eingerichtet, unseren Beitrag hier zu leisten. Die ersten Freunde stehen helfend bereit, Pascal und Niko. Nur mal nebenbei gesagt: wir lieben Euch dafür, Leute! Das ist Coworking at its best!
Nachdem wir zunächst Maschinen und Werkzeug, Staubmasken und Arbeitsschuhe, Campingstühle und Getränke angeschleppt haben, können wir loslegen. Der Akkuschrauber läuft schon am ersten Tag heiß. Mit unendlich vielen Schrauben wurden die Bodenplatten vor vielen Jahrzehnten im ehemaligen Bankraum fixiert. Das war wie für die Ewigkeit gemacht, der Boden wollte partout nicht weichen. Als unser Tischlermeister abends vorbeischaut, grinst er nur milde: “Das haben die früher alles von Hand eingedreht.” Anneke betrachtet fassungslos ihre Blasen an den Händen.
Aber das war ja noch nicht alles. Am nächsten Tag geht es dort weiter, wo früher die Kreissäge stand. Hier liegen seit über hundert Jahren nunmehr abgewetzte Dielen. Teilweise geflickt, teilweise zersplittert und gebrochen, sie werden weichen müssen. Mit Brecheisen und Hammer werden sie bearbeitet…. und was da drunter zu Tage tritt, ist nicht eben erfreulich. Aber ehrlicherweise müssen wir zugeben, dieser Anblick war wohl zu erwarten: der Hohlraum zwischen Bodenbrettern und Beton ist tonnenweise mit Sägemehl aufgefüllt, das sich im Laufe der staubigen Jahrzehnte dort abgelagert hat. Ein innerliches Seufzen erfasst uns, aber – nun gut – jammern hilft nicht. Es geht also unverzagt weiter mit Staubmaske und Schaufel. Heerscharen von blauen Müllsäcken sammeln sich nach und nach in der Ecke neben dem Lastkran. Am Abend sind wir alle paniert, mit einer Staubschicht überzogen. Nie war die Sehnsucht nach einer Dusche größer.
Tja, was soll ich sagen? Es ist anstrengend, klar! Aber wir haben ja ein Ziel. Und das erste Zwischenziel lautet: der Boden muss raus bis zum Ende der Woche. Demnächst wird hier ein Maurer die rissigen Wände ausbessern und die versotteten Schornsteinmauern absichern. Wir hoffen auch dringend auf funktionierende sanitäre Anlagen. Das sind die Dinge, die nicht in unseren Händen liegen. Und dann werden wir erstmal damit beschäftigt sein, den ganzen Müll abzutransportieren. Und das brauchbare Altholz zu sichten. Das werden wir nämlich noch nicht in Rente schicken. Ihr werdet es sicher bald in unserem Space in neuer Funktion wiederfinden. Lasst Euch überraschen!