Man kennt das ja: bei einem Umzug oder Umbau ergreift man gerne mal die Gelegenheit und mistet ein bisschen aus. Dabei kommen oft Dinge zum Vorschein, von denen man gar nicht mehr wusste, dass man sie besitzt, geschweigen denn wieso. Heute erzähle ich euch davon, was vor zwei Jahren bei unserem Umbau gehen musste, was bleiben durfte und welche Überraschungen wir unter den Dielen gefunden haben.
Jeder Umzug oder Umbau bringt vor allem ein Ausmisten mit sich. In den hintersten Ecken sammelt sich bei den meisten Menschen Zeug an, das man im Prinzip nicht braucht. Man fragt sich irgendwann, wieso man das überhaupt aufbewahrt hat.
So erging es auch meinem Vater, als er im Herbst 2017 mit seiner Werkstatt umzog. Das Besondere war allerdings, dass es nicht alles seine Sachen waren, die sich angesammelt hatten. Als er im Jahre 1997 die Tischlerei in der Forsmannstraße 14b übernommen hat, gabs diese nämlich mit komplettem Inhalt. Auch ein paar seltsame Sachen wurden dabei vererbt. Ich erinnere mich an eine Statue von Dagobert Duck, die jahrelang in einem Regal hoch oben stand und über die Werkstatt gewacht hat. Nun steht Dagobert in seinem Garten und erinnert uns an die alte Bude. Doch nicht alle Dinge mussten ausziehen für die neue Bude. Selbst wenn ich anfangs nichts mit Ihnen anzufangen wusste, freuen wir uns nun täglich über die alten Leimböcke, die als Raumteiler und dekorative Ablagefläche bei uns stehen. Auch die alten Klotüren durften bleiben.
Doch vieles, sehr vieles musste auch gehen. Im April 2018 haben wir mit den Umbauten begonnen. Ihr müsst euch vorstellen, dass zu dem Zeitpunkt bereits alle Maschinen, alle Möbel, (fast) alle Wände, alle Kabel, alle Rohre verschwunden waren. Die Bude wurde besenrein, wenn auch nicht frisch gestrichen, an mich übergeben und da könnte man meinen, es wäre nicht mehr viel da, um es zu entsorgen. Weit gefehlt.
Kuriositäten unterm Fußboden
Was ich bereits wusste war, dass die Dielen nicht mehr zu retten waren (zumindest nicht als Fußboden) und deswegen raus mussten. Doch nie im Leben hätte ich damit gerechnet, was wir noch alles darunter finden würden. Über hundert Jahre, in denen die Räume als Werkstatt genutzt worden waren, hatte sich einiges angesammelt. In Ritzen fanden wir alte Zeitungsreste, eine Glasflasche mit undefinierbarem Inhalt und eine leere Tabakdose. Zu meiner Erleichterung ist das Ambiente nicht geeignet für Spinnen, weshalb wir nur sehr wenige und dann bereits tote Spinnen gefunden haben. Um ehrlich zu sein war unter den Dielen aber auch kaum Platz für irgendwelche Lebewesen. Und das obwohl der Betonboden teilweise 15 cm Abstand zu den Dielen hatten. Nein, das, womit wir nicht gerechnet hatten, waren die extremen Mengen an Sägemehl, die unter den Dielen hervorkamen. Insgesamt waren es 2 Tonnen! 2000 kg Staub!
Unter dem neuen BudenFußboden wird sich definitiv nicht so viel Schmutz ansammeln. Trotzdem habe ich meinen Nachmietern in ferner Zukunft eine kleine Überraschung unter dem Fußboden hinterlassen. Doch die bleibt geheim, bis es eines Tages so weit ist, den Fußboden wieder auszuwechseln.