Die Bude hieß schon vor 20 Jahren „die Bude“. Naja, offiziell hieß sie damals Tischlerei Jansen, doch mein Vater, ebenjener Tischler Jansen, sagte immer, er müsste noch in die Bude fahren oder in der Bude noch etwas arbeiten. Heute kommen unsere CoWorker in die Bude, um dort zu arbeiten, doch hat sich außer dem Namen eigentlich alles geändert. Wie das damals aussah, mit einem Tischler in der Bude, das möchte ich euch heute gerne zeigen.

Wie sah das eigentlich damals aus, als ein Tischler in der Bude gearbeitet hat? Eine Tischlerei in einem dritten Stock zu betreiben, versetzt erst einmal alle in Staunen. Heute stöhnt zwar so mancher CoWorker noch über die Treppen, besonders bei den sommerlichen Temperaturen, aber stellt euch nun mal vor, ihr müsstet nicht nur den Laptop nach oben tragen, sondern Werkzeug, Material und riesige unhandliche Holzplatten zur Weiterverarbeitung! Gut, dass es dafür eine andere Lösung gab. So manchem Besucher ist er schon aufgefallen und viele haben gefragt, ob man nicht auch Personen damit befördern könnte: unser Lastenaufzug. Ein Überbleibsel aus der Tischlerei, welches damals tagtäglich benutzt wurde, mich während der Renovierung Mut gelehrt hat und heutzutage noch sehr nützlich ist für Getränke oder ab und an neue Möbel.

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Das Transportieren mit dem Aufzug sieht oft abenteuerlich aus, doch zum Glück erinnere ich mich nur an eine einzige Sache, die dabei jemals abgestürzt ist: eine Geburtstagstorte für ein Kinderfest mit meinen Schulfreundinnnen. Großes Drama. Aber sonst nichts passiert.

Alles ist anders heute. Oder?

Heute haben wir einen separaten Raum für Arbeitsbesprechungen in der Bude, in der Tischlerei gab es diesen Luxus nicht. Besprechungen wurden überall abgehalten, bevorzugt direkt am Ort des Geschehens, wie zum Beispiel an der Kreissäge, dem Herzstück der Tischlerei. Laut war es dort. Und gefährlich.

Während an der Kreissäge die gröberen Zuschnitte vorgenommen wurden, erfolgte der Feinschliff hingegen dort, wo heute der Meety ist. Damals wie heute ein kontemplativer, heller Ort. Und im Winter auch der wärmste. Die komplette Bude zu beheizen war nämlich damals, dank einer quasi nicht vorhandenen Dämmung, fast unmöglich. Im Winter hatte man dann gerne mal um die 5°C Arbeitstemperatur. Nur ein Holzofen erwärmte den Bereich der Hobelbänke. Direkt nebenan befand sich der Lackraum.

Wo früher noch mit viel Lärm und Späne gearbeitet wurde, herrscht heute eine ruhigere Arbeitsatmosphäre, die jedoch nicht weniger inspirierend ist. Nun werden an Schreibtischen statt an Hobelbänken die verschiedensten Projekte zur Vollendung gebracht.

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